Baubericht

Zementwagen Uce ("Mohrenkopf")

Verschiedene Serien der zweiachsigen Zementwagen, auch als Mohrenköpfe bezeichnet, prägten während Jahren das Bild der RhB-Güterzüge. Die Serie 8011 -8030 hat hinter dem Kessel offenliegenden Rohre, was deren Nachbau als interessant erscheinen liess. Im Gegensatz zu anderen Projekten war hier mehr Detailtreue geplant. Am Schluss wurde dann jedoch der Wiedererkennungswert höher gewichtet als verbissene Detailtreue, wie eigentlich immer bei meinen Projekten. Da ich kürzlich drei Occasions-Playmobil-Fahrgestelle ersteigert hatte, entschied ich mich für den Nachbau der aufeinanderfolgenden Betriebsnummern 8020 – 8022, um so der Grösse meiner Anlage angepasste Güterzüge zusammenstellen zu können.

  • Drei Occasions Playmobil-Fahrgestelle

  • Metallachsen zum Austausch der Kunststoffachsen

  • Sperrholzplatten 4 mm für den Boden des Wagens und kurze Sperrholz-Stücke für die Pufferbohlen

  • Kesselgrundstruktur aus PVC-Abflussrohren

  • Kesselabdeckung, Kompressor und Rohrsystem selber konstruiert für den 3D-Drucker

  • 2 mm Eisen-Draht für die diversen Armaturen

  • Einbau einer manuellen Rangierkupplung von Massoth (8442090) auf der einen Seite

  • Selber produzierte passende Decals

Wie immer beginnt ein Umbau bei der Demontage. Anders als bei den LGB-Fahrgestellen, erweisen sich diejenigen von Playmobil als etwas störrischer. Am besten drückt man zwei Fixierzapfen mit kleinen Schraubenziehern zurück und drückt dann das Drehgestell von oben aus der Fixierung. Chassis und Drehgestell werden mit Seifenwasser sauber gereinigt und unter warmem Wasser gut gespült und getrocknet.

Die beiden Pufferhalterungen werden mit der Trennscheibe des Proxxon Micromot entfernt und die Bohlen etwas geschliffen. Diese werden später mit schwarz gespritzten Sperrholzplatten beklebt, weshalb es nicht so schlimm ist, wenn sie nicht komplett eben sind.

Das Chassis wird mit Plastic Primer grundiert und an-schliessend anthrazit gespritzt. Drehgestell und Pufferbohlen bleiben schwarz um einen gewissen Kontrast zu erhalten.

Auf das Wagenchassis wurde eine 4 mm-Sperrholzplatte, montiert. Diese wurde im 1 cm-Abstand gerillt und in Nussbaum lasiert.

Für die Beschriftung ist auf der einen Seite noch eine grau gespritzte PS-Platte geklebt worden.

Der Kessel ist aus einem 10.8 cm PVC-Rohr entstanden, welches in 9 cm Länge abgeschnitten wurde. Ein passender Deckel ist im 3D-Druck entstanden und verklebt worden. Nach Spachteln, Schleifen und Ausglätten mit Sprühspachtel wurde dieser silbrig gespritzt.

Die Rahmen für das Gitter oben auf dem Kessel sind im 3D-Druck entstanden. Das Gitter ist ein engmaschiges Stahlgitter, welches passgenau eingeklebt worden ist. Anschliessend ist alles silbrig gespritzt worden.

Die Leiter ist aus 2 mm-Messingstäben geboben und zusammengeklebt worden. Sie wurde eingemessen und nach Anbringen der Abstandhalter gelb gespritzt. Anschliessend sind diese verklebt worden.

Die offenen Armaturen sind im 3D-Druck entstanden, nachdem sie typähnlich selber produziert worden sind. Leider konnten bis anhin keine entsprechenden Originale

Der Kompressor auf der Vorderseite der Wagen ist aus einer Vorlage für ein Ölfass entstanden, welche auf die passenden Dimensionen gestreckt und mit einer Halterung versehen worden ist. Silbrig gespritzt wirkt dieser realistisch und mit den Anschlussleitungen versehen, passt das gut.

Diverse Geländer und Armaturen sind aus 2 mm Eisendraht gebogen und wo nötig geklebt worden. Die Armaturen wurde anschliessend schwarz und gelb gespritzt und wo nötig mit Pinsel nachgebessert.

Die drei Wagen tragen die Betriebsnummern 8020 - 8022 und sind sprachlich authentisch beschriftet worden (auf der einen Seite deutsch und auf der andere italienisch und nach Wagennummer wechselnd).

Allgemeine Hinweise

Dies ist mein persönlicher Baubericht und widerspiegelt meine eigenen Erfahrungen beim Umbau. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass für den Nachbau keine Garantie übernommen werden kann. Wenn möglich sind bei sämtlichen Artikeln von erwähnten Herstellern die Produktnummern angegeben.

Copyright © 2023 by B. Wicki, Swiss Hospitality Academy GmbH, Maienfeld, Schweiz, sämtliche Informationen stehen zur eigenen Nutzung (Nachbau) frei zur Verfügung. Jegliches Speichern, Kopieren oder die Weitergabe in jegwelcher Form ist ohne schriftliche Einwilligung des Urhebers untersagt.